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Geschichte

Die "komfortable" Pferderasse aus den Ozark Bergen von Missouri und Arkansas
Der "Cowboy Rolls Royce"

Missouri Fox Trotting Pferde gibt es seit über 150 Jahren. Sie wurden von den frühen Siedlern in den Ozark Bergen von Missouri und Arkansas gezüchtet, ein Gebirge, das bekannt für sein rauhes und unwegsames Gelände ist. Dort brauchten die Siedler Pferde, die einfach zu reiten waren, Steigungen gut bewältigten und lange Distanzen mit sicherem Schritt schnell und ausdauernd zurücklegen konnten.

1821 überquerten die ersten Siedler den Mississippi und ließen sich in den Ozarks in Missouri nieder. Die meisten kamen aus Tennessee, Kentucky oder Virginia und brachten ihre Reitpferde von dort mit. Der heute charakteristische Gang der Missouri Foxtrotter begünstigte die spezifische Fortbewegung der Pferde auf dem schwierigen Untergrund. Die Siedler begannen die Pferde mit dem "unterbrochenen Schritt", dem Foxtrot, zu züchten.
Namensgebend und kennzeichnend für diese Rasse ist der Foxtrot. Pferde dieser Rasse haben eine natürliche Veranlagung für den gebrochenen Gang (Vierschlag). Der Foxtrotter ist ein flach fußendes Pferd, dadurch sehr sicher. Durch den flachen und gebrochenen Gang fühlt der Reiter kaum Erschütterungen und es ist für ihn auch nach langer Zeit noch komfortabel im Sattel zu sitzen.

Die Pferde gehen mit den Vorderbeinen und traben mit den Hinterbeinen. Dieser extrem sichere Gang überträgt auf den Reiter kaum eine Bewegung und verhindert eine schnelle Ermüdung der Pferde. Die Missouri Foxtrotter können zudem einen schnellen, flachen Schritt gehen und einen sehr angenehmen Galopp.

Wegen dieser Qualitäten wurden die Missouri Foxtrotter die beliebtesten Pferde in den Ozarks. Sie wurden von all denen geritten, die längere Wege zurückzulegen hatten, von Rinderzüchtern, Landärzten, Sheriffs und Steuerbeamten. Abgelöst wurden diese bequemen Pferde erst von Fortbewegungsmitteln, die mit ihren Pferdestärken neue Dimensionen erreichten: den Automobilen.

So wurden die Missouri Foxtrotter für die Rancharbeit weiterhin gezüchtet. Bald bekamen sie den Spitznamen, der "Cowboy Rolls Royce". In Missouri, als zweitgrößtem Rinderlieferanten, konnte und wollte man auf diese zuverlässigen Pferde trotz der fortschreitenden Motorisierung nicht verzichten, denn sie sind optimal für die anstrengende Arbeit mit den Rindern.

Zur Pflege und Weiterführung der Zucht wurde 1948 die "Missouri Fox Trotting Horse Breed Association" in Ava, Missouri, gegründet. Heute sind mehr als 89.000 Foxtrotter in den USA, Kanada und Europa registriert.

Seit 1959 findet in Ava jährlich die Welt-Championship der Missouri Foxtrotter statt. Von 1996-2004 gab es jedes zweite Jahr die Europa-Championship an wechselnden Orten in Deutschland und Österreich.

Trail- und Freizeitreiter quer durch die Vereinigten Staaten haben die Vorzüge der Missouri Foxtrotter genauso entdeckt wie die U.S. Forest Ranger. Für die Ranger, die beispielsweise das weitläufige Naturschutzgebiet des Yellowstone-Parks beaufsichtigen, gibt es keine vergleichbare Pferderasse, wenn es darum geht, sicher durch schwieriges Gelände zu reiten.

Geschichte der Missouri Foxtrotter in Europa

1992 wurden die Foxtrotter zum ersten Mal in Europa auf der Hypologica in Berlin vorgestellt und anschliessend im März 1993 auf der Equitana in Essen. Einzelne Pferde wurden bereits Mitte der 50ziger nach England von der Queen eingeführt. Es sollen 12 Palominos gewesen sein. Seit der Equitana hat sich der Bestand der Missouri Foxtrotter besonders in Österreich und Deutschland stark erhöht. Obwohl diese Rasse besonders bei den Freizeitreitern immer beliebter wird, ist der Missouri Foxtrotter mit ca.650 Pferden in Europa immer noch ein Exote. Neben Deutschland, Österreich, Schweiz gibt es eine kleine Anzahl in Frankreich, Tschechien und Spanien.

Von 1996 - 2004 fand im 2-Jahres Turnus die European-Championship an wechselnden Orten in Deutschland und Österreich statt.

2006 wurde diese Veranstaltung durch 2-3-mal im Jahr stattfindende High Point Turniere ersetzt, die bisher nur in Deutschland durchgeführt wurden.

2010 wurden in Zusammenarbeit mit der FU in Berlin, die Kriterien für das Europäische Zuchtbuch der Missouri Foxtrotter festgelegt. Damit soll erreicht werden, dass der Zuchtstandard erhalten bleibt und durch die Zuchtauswahl nur bestes, gesundes Pferdematerial, mit den gewünschten, genetischen Anlagen in der Zucht verwendet wird.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich Züchter etabliert. Das Zuchtmaterial in Europa kann als besonders gut eingestuft werden. Die hohen Frachtkosten aus den USA erklären, dass überwiegend bestes Pferdematerial nach Europa eingeführt wird.

(Zahlenangaben Stand 07/2015 laut EMFTHA e.V.)


Beschreibung der Gänge der Missouri Foxtrotter 
 
1. Foxtrot (Zuchtziel)
FOXTROT (gebrochener Trab) ist die in allen Prüfungen geforderte Trabgangart, es sei denn, es ist etwas anderes angegeben worden. Er ist ein Gang im diagonalen Vierschlag. Der Foxtrot ist raumgreifend, wobei das Pferd in eleganter Manier mit den Vorderbeine Schritt- und mit den Hinterbeinen im Trab-Rhythmus geht. Die rhythmische Bewegung zieht sich durch das ganze Pferd von der Nase bis zum Schweif. Die Vorderbeine sollten keine starke Aktion, auch keine Knieaktion zeigen. Die Hinterbeine sollten eine gleitende Bewegung zeigen, bei der der hintere Huf in die Spur des Vorderhufes tritt oder darüber. Das Pferd soll gerade, auf allen vier Beinen laufen. Der Pferdekopf soll leicht aufgerichtet getragen werden und die rhythmische Bewegung der Hinterbeine zeigen. Der Schweif soll natürlich getragen werden und sich auch im Rhythmus mitbewegen. Der Foxtrot ist ein Zuchtziel.

2. Flatfoot Walk (Zuchtziel)
FLAT FOOT WALK (schneller Schritt) ist die in allen Prüfungen geforderte Schrittgangart, es sei denn, es ist etwas anderes angegeben. Er ist ein flacher Vier-Takt-Gang in lateraler Fussfolge. Die Spur der Hinterbeine soll die der Vorderbeine übertreten (over stride). Flat-foot-walk unterscheidet sich durch den 4-Takt deutlich vom Foxtrot mit seinem gebrochenen Rhythmus. Bei korrektem Gang kann man die stetige und gleichmäßige 4-Takt–Kadenz der Hufe hören. Der Kopf des Pferdes zeigt die typische, rhhythmische Auf- und Ab– Bewegung (Head Shake ) stärker als beim Foxtrot. Der Flat Foot Walk ist ein Zuchtziel.

3. Canter (Zuchtziel)
SHOW CANTER wird in allen Performanceprüfungen gefordert.
Der Show Canter ist ein gebrochener 3- Takt Gang. Er soll in Versammlung gezeigt werden.
Das Pferd soll langsam und gelassen, ruhig an der Hand des Reiters gehen. Wichtig ist, dass es auf der richtigen Hand geht und keinen Kreuzgalopp zeigt.
Im Canter fußt der äußere Hinterfuß zuerst auf, gefolgt vom inneren Hinterfuß, der simultan mit dem außen liegenden Vorderfuß auffußt, dann folgt der innere Vorderfuß. Dies ergibt einen 3- Takt. Durch die Schaukelbewegung bewegt sich der Sattel weich, ohne jede harte Bewegung. Die Schaukelstuhlbewegung erlaubt dem Pferd eine ausdrucksvolle Darstellung, wenn es seinen Kopf als Counterbalance zum gebrochenen 3-Gang Takt einsetzt. Der Kopf erreicht den höchsten Punkt, wenn der äußere Hinterfuß auffußt. Der Kopf erreicht den niedrigsten Punkt, wenn der innere Vorderfuß aufsetzt.
Der korrekt gezeigte Canter ist nicht schneller als ein Flat Foot Walk.
In den Versatilityklassen geforderte Gangarten. 

4. Galopp
GALOPP (Hand Gallop): ist ein gestreckter Drei-Takt-Galopp , wobei die Schritte verlängert und das Tempo gesteigert wird. Der Galopp soll weich, geschmeidig und entspannt in den Bewegungen ablaufen. Das Pferd darf nicht rennen und muß zu jedem Zeitpunkt kontrollierbar bleiben. Diese Veranlagung ist ein Zuchtziel.

5. Lope-Canter
CANTER/LOPE: ist ein versammelter Drei-Takt-Galopp. Die Begriffe Canter und Lope sind im Bereich der Versatility austauschbar. Lope wird häufiger im Rahmen der Westernklassen benutzt wird aber auch dort oft als Canter bezeichnet, Canter wird häufig für Englischklassen verwendet. Die Tritte sind lang und weit ausgreifend. Der Lope des Versatilitypferdes sollte eine rhythmische, leicht rollende, Drei-Gang-Bewegung zeigen. Wenn nicht anders gefordert soll das Pferd auf der rechten Hand im Rechtsgalopp, auf der linken Hand im Linksgalopp gehen. Der Lope ist keine schnelle Gangart, das Pferd soll am leicht anstehenden Zügel einen entspannten Eindruck machen. Zu starke Versammlung, Vier-Takt-Galopp, übermäßiges Tempo oder exzessives Pumpen in der Bewegung mit den Zügeln sind nicht erwünscht und führen zu Bewertungsabzügen oder Strafpunkten bei Versatilityprüfungen. Jedes Pferd sollte in der Lage sein einen Lope zu zeigen. Der Lope ist ein Zuchtziel obwohl er in den Zuchtklassen/Performance nicht gefordert wird.

6. Walk (Schritt)
Der Walk (Schritt) ist eine natürliche, flach fußende, Vier-Takt-Gangart. Das Pferd bewegt sich aufmerksam und wach, hat eine Schrittlänge, die zu seinem Exterieur paßt. 

7. Unerwünschte Gangarten
SINGLEFOOT (Tölt): Der Singlefoot ist ein Vier-Takt-Gang mit einer Einbeinstütze. Eine Gangvariante, bei der viele Foxtrotter sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen können.
RUNNING WALK (sehr schneller Schritt): Die Fussfolge ist die gleiche wie beim Flat-foot-walk. Die Geschwindigkeit ist höher und der Übertritt der Hinterhand ist noch deutlicher erkennbar.



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